Ganz ohne Übergepäck: Mit Leichtigkeit verreisen

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Einpacken, einsteigen und losfahren: Jedes Jahr entscheiden sich Millionen Menschen dazu, mit einem Wohnmobil auf Reisen zu gehen und das eigene Zuhause mitzunehmen. Aber wie hat so ein Domizil auf Rädern auszusehen, damit der Reisende unabhängig und komfortabel durch die Welt tingeln kann? KnausTabbert zählt zu den größten und innovativsten Herstellern von Wohnwagen und Reisemobilen. In einem Gemeinschaftsprojekt mit Würth hat das Unternehmen ein zukunftsweisendes Leichtbaukonzept entwickelt.

Unternehmergeist und Ideenreichtum

Genau genommen liegt der Firmensitz von KnausTabbert im niederbayrischen Jandelsbrunn. In der kleinen Gemeinde mit knapp 3.300 Einwohnern wurde 1970 das Stammwerk der Firma Knaus eröffnet. Nach wie vor befinden sich am bayrischen Standort die Firmenzentrale und die größte Produktionsstätte des Konzerns. Die Lage könnte also besser nicht sein: Inmitten der idyllischen Ortschaft – nur wenige Kilometer entfernt von den Wäldern des Nationalparks – werden Caravans und Reisemobile für perfekte Urlaubsträume gefertigt. Insgesamt arbeiten 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die KnausTabbert GmbH – zwei weitere Werke befinden sich im hessischen Mottgers und im ungarischen Nagyoroszi.

Wohnwagen Würth

KnausTabbert blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück: Seit 80 Jahren zählt das Unternehmen zu den Pionieren der Reisemobil‐ und Caravaningindustrie. Dies verdankt der heutige Konzern dem Unternehmergeist und Ideenreichtum seiner Gründer Helmut Knaus Senior und Alfred Tabbert. 1953 entwickelte der damals 45-jährige Alfred Tabbert mit seinem 120-köpfigen Team den ersten Wohnwagen. Jahrzehnte später schloss er sich mit Helmut Knaus zusammen: dem Erfinder des damals beliebten „Schwalbennestes“ – ein winziger kugeliger Wohnanhänger.

Wohn- und Reisemobile auf der Überholspur

Heute rollen bei KnausTabbert nicht nur urige Zwei-Personen-Refugien vom Band, sondern vielmehr das Versprechen von Freiheit. Eines hat sich nämlich in all den Jahren nicht verändert: Der Traum als Reisender mit seinen eigenen vier Wänden täglich ein neues Ziel vor Augen zu haben.

Und diese Form des Outdoor-Lebensgefühls feiert seit einiger Zeit ein kräftiges Comeback: In Deutschland wurden vergangenes Jahr circa 63.000 Wohnwagen und Reisemobile zugelassen – so viel wie noch nie. Auch wenn der Markt in Österreich überschaubarer ist, macht sich auch hier der Trend bemerkbar. Im Jahr 2018 wurden bei uns insgesamt 2.229 Wohnwagen neu angemeldet – eine Steigerung von 12,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Abgesehen davon verzeichneten die fast 600 heimischen Campingplätze sechs Millionen Nächtigungen im letzten Jahr. Aber nicht nur bei jungen Neueinsteigern, auch bei den arrivierten Campern ist das Urlauben im Freien wieder total en vogue, sodass KnausTabbert bei den Verkaufszahlen kräftig vorne mitfährt. Rund 21.000 Fahrzeuge verließen 2017 das Werk und mit seinen vier Marken KNAUS, TABBERT, WEINSBERG und T@B bietet das Unternehmen Freizeitmobile für jeden Geschmack und für jede Preisklasse.

„Wir hören unseren Kunden genau zu und reagieren schnell auf aktuelle Trends und die Bedürfnisse am Markt“ (Geschäftsführer Wolfgang Speck).

Das Angebot reicht von Luxusausstattungen mit Möbeln im Teak-Look bis hin zur kleinen tropfenförmigen Reisekugel T@B, die die Retro-Herzen höherschlagen lässt.

Das Chassis eines Campers verbindet den Wohnwagenaufbau und das Fahrwerk, bei KnausTabbert besteht es aus verzinkten Stahlblechrahmen und den Rädern. Angeliefert werden die Chassis in Einzelteilen, die vor Ort montiert werden. „Alles andere bauen wir darauf auf“, erzählt der Produktionsleiter Herbert Krinninger.

Fertigungshalle KnausTabbert

Von der Schraube bis zur Silikonspritze

Die Möbel für den Innenraum werden im Unternehmen eigens produziert. Aufgebaut wird von innen nach außen, das heißt: Die Seitenwände werden am Ende befestigt, bevor dem Freizeitmobil schlussendlich das Dach aufgesetzt wird. Eine besondere Herausforderung rund um das Team von Herbert Krinninger ist der beengte Platz im Caravan. Aus diesem Grund spielt das richtige Werkzeug eine zentrale Rolle. „Meine Mitarbeiter müssen in den Fahrzeugen oft mit beengten Platzverhältnissen zurechtkommen“, sagt Krinninger. Für diesen Zweck setzt der Produktionsleiter Würth-Akkuschrauber ein, weil sie kompakt sind und vorne eine praktische Lampe integriert haben. Neben den Akkuschraubern liefert Würth pro Jahr 80 Millionen Teile an die drei Standorte. Vom Kabelbinder über die Silikonspritze bis zur Schraube: „In einem Fahrzeug von KnausTabbert stecken etwa 2.000 Teile von uns“, schätzt Würth Außendienstmitarbeiter Alfons Friedl.

„Würth ist für uns ein wertvoller Partner, der alles aus einer Hand liefert – und zwar direkt an die Fertigungsstraße“ (Herbert Krinninger)

Produktionsleiter Krinninger erzählt, dass die Leiter der Fertigungsstraßen ihr Material selbst bestellen, worauf Würth die Bestellung innerhalb von 24 Stunden anliefert – denn ein Schraubenlager gibt es in Jandelsbrunn nicht. Der Würth-Kundenbetreuer Alfons Friedl sorgt dafür, dass die Regale an den Fertigungsstraßen immer aufgefüllt sind – dafür legt er auch manchmal selbst Hand an. „Dieser Service nimmt uns eine Menge Arbeit ab“, lobt Krinninger.

Würth liefert direkt an die Fertigungsstraße

Revolutionäre Dübeltechnik

Einen Wohnwagen oder ein Reisemobil zeichnet aus, dass es über Jahrzehnte funktionstauglich bleibt und jeder Witterung standhält. Für diesen Zweck ist der Werkstoff Holz, gerade im preisgünstigen Segment, vermehrt im Einsatz, weil es genau diesen Anforderungen nachkommt. Beispielsweise findet sich das Material in beschichteten Bodenplatten oder dient – selbst in mobilen Reisegefährten, die vermehrt aus Kunststoff produziert werden – als Stabilisator. „Überall wo die Firma KnausTabbert Holz einsetzt, sind meistens auch ASSY®-Schrauben von Würth mit im Spiel“, weiß Alfons Friedl. Da die Schraube nur geringe Spaltkräfte aufweist, ist sie gut geeignet um Verschraubungen in den Randbereichen zu fixieren, wo das Holz keinesfalls aufplatzen darf.

Revolutionäre Dübeltechnik

Revolutionäre Dübeltechnik

Neue Ideen und Innovationen bilden seit jeher den Grundstock der Firma KanusTabbert, weshalb heute Know-How im eigenen Innovationszentrum mit neuesten Technologien gebündelt wird. Gerade      im Bereich „Leichtbau“ legt das Team in Jandelsbrunn zukunftsträchtige Ideen vor, wie etwa die „Frame-Technologie“: eine selbsttragende Rahmenstruktur für den Wohnwagenbau. Durch sie müssen die Seitenwände der Caravans keine tragende Funktion mehr erfüllen, sondern können nun mit leichteren Materialien ausgestattet werden. Weiters hat KnausTabbert zusammen mit Würth die KALTSCHMELZ®-Technik in den Caravaning-Bau gebracht – eine weitere Innovation in Bezug auf den Möbelbau: die geschützte WoodWelding® Technologie der WW WoodWelding GmbH aus der Schweiz. Sie erlaubt es, leichte Sandwichmaterialien bei Möbeln zu verwenden und diese zuverlässig ohne Klebstoff und lange VerarbeitungszeitenRegal Würthzu verbinden. Dabei handelt es sich um einen speziellen Kunststoffdübel, der in das Bohrloch gebracht und mithilfe von Ultraschallschwingungen aufgeschmolzen wird. Die Schwingungen bewirken, dass sich die Außenseiten des Dübels mit dem Trägermaterial verbinden und sogleich innerhalb von Sekunden erkalten. Anschließend lässt sich eine Schraube eindrehen, die die leichten Platten miteinander verbindet. Der Geschäftsführer Wolfang Speck fasst die Vorteile zusammen: „So entsteht eine Verbindung, die hochstabil und belastbar ist, aber zugleich auch sehr leicht“.

Das war aber noch nicht alles und die Kooperation ging noch viel weiter: Neben dem Dübel entwickelten Würth und KnausTabbert für den Caravanbau eine eigene Schraube.

Bohrschrauber Akku

Angesichts der produktiven Zusammenarbeit und innovativen Synergien der langjährigen Partner sind noch viele tragfähige Lösungen zu erwarten – die dann doch ganz leicht wirken.

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