Die Nachfrage nach erneuerbarer Energie – und so auch Photovoltaik – ist enorm. Nachhaltigkeit, Blackout, Autarkie, Energiekosten, Standort, Energieertrag – das sind nur ein paar der Schlagwörter, welche rund um das Thema Photovoltaik fallen. Wer sich für eine PV-Anlage interessiert, ist schnell mit vielen Fragen und so manchen Mythen konfrontiert. Wir haben zwei Expert:innen auf diesem Gebiet dazu befragt: Christian Mühlböck, Geschäftsführer und Inhaber M&M Energietechnik, und Elisabeth Weber, Spezialistin Engineering Photovoltaik bei Würth Österreich. Sie haben für uns fünf Photovoltaik-Mythen in Sachen Energietechnik und Montage aufgeklärt.
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Mythos 1: Mit einer Photovoltaik-Anlage bin ich energieautark.
Der erzielte Energieertrag mit einer PV-Anlage unterscheidet sich maßgeblich durch Kriterien wie der Gebäudegröße, der vorhandenen Dachfläche, dem Standort – im Burgenland hat man etwa weniger Schnee im Winter als vielleicht in Oberösterreich. Auf solche und mehr Details kommt es an, ob man energieautark(er) mit der eigenen PV-Anlage werden kann. Verbunden mit einem gewissen Investment ist Photovoltaik aber durchaus eine Möglichkeit für Insellösungen. Einsatzgebiete für die komplett autarke Energieversorgung sind in der Regel Standorte, wo keine Netzanschlussmöglichkeit gegeben ist.
Mythos 2: Für die Berechnung der PV-Montage reicht die Anzahl der PV-Module.
Um das richtige Solarbefestigungssystem für ein Dach zu finden, reicht es nicht, die Anzahl der Photovoltaik-Module zu kennen, welche montiert werden sollen. Wesentlich ist etwa die Dachunterkonstruktion: Sparrendach ist nicht gleich Pfettendach oder der Dachaufbau, Ziegeldach ist nicht gleich Wellfaserzement. Von diesen Faktoren hängt ganz gravierend ab, welche Unterkonstruktionsvarianten verwendet werden können.
Würth stellt Handwerker:innen, Planer:innen und Ingenieur:innen eine kostenlose Solarbemessungssoftware zur Verfügung und unterstützt bei der Vorbemessung, liefert passende Befestigungselemente und das richtige Montagezubehör.
Mythos 3: PV-Montage Flachdach funktioniert wie Schrägdach-Montage.
In Sachen Montage und Befestigung einer PV-Anlage gibt es gravierende Unterschiede zwischen einer Schrägdachanlage und einer Flachdachanlage. Die Montage auf einer Flachdachanlage erfolgt dachdurchdringungsfrei, die PV-Anlage wird ausschließlich ballastiert. Hier spricht man von sogenannten „Low-Ballast-Systemen“. Diese werden Ost, West oder Süd ausgerichtet und bieten wenig Windangriffsfläche, dementsprechend werden die PV-Module nur mit Ballastierung am Dach befestigt. Das aerodynamische Flachdachsystem von Würth bietet hier ein Montagefuß-System mit herausragenden statischen Eigenschaften zur Ballastierung. Das Befestigungssystem funktioniert außerdem mit sehr wenigen Komponenten, was die Montage extrem einfach und zeitsparend macht.
Eine PV-Schrägdachanlage wird mittels Dachhaken, Montageschienen und Modulklemmen tragend mit der Unterkonstruktion vom Dach verbunden, entsprechend der zu erwartenden Schnee- und Windlasten. Auch hier gilt es jedes Dach gesondert zu betrachten und eine professionelle Bemessung durchzuführen.
Mythos 4: PV-Module müssen immer nach Süden ausgerichtet sein.
Die Ausrichtung nach Süden ist nicht zwingend eine Voraussetzung für die Montage einer Photovoltaikanlage. In Österreich hat man mit einer Süd-Anlage den besten Jahresertrag bzw. die maximale Leistung zur Mittagszeit – was aber nicht unbedingt für den Eigenverbrauch am besten ist. Bei einer Ost-West-Ausrichtung des Daches hingegen, kann man die Morgensonne über die Mittagssonne bis zu den letzten Sonnenfunken des Abends in Energie umwandeln. Unterm Strich können bei professioneller Planung und Montage 99 Prozent der Dächer mit einer Photovoltaikanlage sinnvoll bebaut werden.
Mythos 5: PV-Module brauchen immer mindestens 30° Aufständerungswinkel.
Bei den gegebenen Längen- und Breitengraden in Österreich produziert ein PV-Paneel Spitzenertragsleistungen bei einem Aufständerungswinkel zwischen 25 und 35 Grad. Es gibt aber auch Dächer die aus gutem Grund davon abweichen. Steilere Dächer haben im Winter den Vorteil, dass der Schnee besser abrutschen kann – ein Thema in Schneeregionen. Dem gegenüber stehen flachere Dächer mit höherer Spitzenleistung im Sommer, als im Winter.
Mit Aufständerungsdreiecken oder Direktmontage der Unterkonstruktion parallel auf das Dach kann für (fast) jedes Dach projektspezifisch die ideale Lösung gefunden werden.
Hier geht’s zum ganzen Video-Interview mit den beiden Photovoltaik-Expert:innen:
Wollen Sie noch mehr über das Thema wissen? Hier werden Sie garantiert fündig:
Haben Sie noch Fragen zu PV-Befestigungssystemen?
Ob Flachdach oder Schrägdach, wir haben immer das passende Befestigungssystem für eine einfache Montage Ihrer Photovoltaik-Anlagen. Unsere Expert:innen beraten Sie gerne! Kontaktieren Sie uns per E-Mail.
Unser Dach ist nicht nach Süden ausgerichtet. Daher ist es interessant zu wissen, dass das nicht die Voraussetzung für Photovoltaik ist. Wir werden uns einen Fachmann für die Beratung suchen, denn wir können bestimmt Teil der 99 % sein, auf dessen Dach eine Anlage passt.
Gut zu wissen, dass die Dachunterkonstruktion viel relevanter ist, als die Anzahl der PV-Module. Ich interessiere mich ebenfalls für moderne und erneuerbare Energie. Am besten suche ich mir für mein Haus einen direkten Ansprechpartner für Photovoltaikanlagen.
Vielen Dank für diesen Artikel. Wir erklären genau diese Themen unseren Kunden seit Jahren. Eine gute Planung ist auch aus meiner Sicht sehr wichtig um damit den besten Eigennutzen zu erzielen. Damit steht der Kunde hinsichtlich seines Nutzen an erster Stelle. Wir selbst haben auch mit Würth Montagesystem unsere PV-Anlage realisiert.
Wir führen herstellerunabhängige Prognoseberechnung unter Berücksichtigung der Verschattung und des Lastprofils durch. Bei Interesse darf man sich gerne bei mir melden. Infos unter www. ib-lk.at
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Es freut uns, dass wir mit dem Artikel eine gute und verständliche Erklärung wesentlicher Aspekte hinsichtlich PV-Anlagenmontage liefern konnten.
Hallo,
ich suchte schon lange nach Informationen bezüglich dieses Topic, vielen Dank für den nützlichen Artikel!
J.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Wir freuen uns, dass der Artikel hilfreich für Sie war!