ASTG Wettbewerbsteam EuRoC 2021

Raketenwissenschaft: Studierende starten hoch hinaus

4.7/5 - (16 Bewertungen)

“The sky is no longer the limit” – so lautet der Leitspruch des gemeinnützigen Vereins Aerospace Team Graz unter der Leitung des Präsidenten Stefan Weiss. Das interdisziplinäre Team setzt sich aus knapp 80 engagierten Studierenden aus 18 verschiedenen Studiengängen zusammen, die an vier verschiedenen Grazer Universitäten und Fachhochschulen studieren.

Das Ziel des Vereins ist es, Raketen vollkommen selbstständig zu entwickeln, welche dann bei internationalen Wettbewerben zum Einsatz kommen. Vom Antrieb bis zum selbst programmierten Flugcomputer mit eigenem Betriebssystem stimmt das Team alle Komponenten des komplexen Raketensystem perfekt aufeinander ab.

Als stolzer Silber Partner unterstützt Würth das Aerospace Team Graz mit einer umfangreichen Werkzeugausrüstung, damit es für ihre Forschungen ideal ausgerüstet ist und den Raketenbau konstant vorantreiben kann.

„Ein solch spannendes Projekt mit einem Team voller junger, ambitionierter Menschen unterstützen wir mit großer Leidenschaft.“, erklärt Geschäftsführer Willi Trumler das Engagement von Würth.

International erfolgreich

Das Team überprüft die Rakete AVES vor dem Start bei der European Rocketry Challenge.

Im Oktober 2021 nahm das Aerospace Team Graz das erste Mal bei der European Rocketry Challenge (EuRoC) in der Kategorie 3km mit selbst entwickelten Feststoffantrieben teil. Dies ist der einzige europäische Wettbewerb für Studierende im Raketenbau und wurde in Ponte de Sor in Portugal mit 20 Teams, bestehend aus rund 400 Studierenden, abgehalten.

Das Team konnte dabei mit der Rakete AVES den Technical Award für die beste technische Dokumentation nach Graz holen.  

Mit der Rakete AVES zum Technical Award

Hochkomplex, fortschrittlich und außerordentlich spannend: die Rakete AVES.

AVES (lat. Vogel) ist die erste Wettbewerbsrakete vom ASTG und startete beim EuRoC 2021 in der Kategorie 3km mit einer Größe von 2,7 m und einem Gewicht von 24 kg. 

Innerhalb von nur vier Monaten gelang es dem Team, diese Rakete erfolgreich zu konstruieren, welche beim Wettbewerb durch die schnellste Beschleunigung und einem sehr stabilen Flug überzeugen konnte. Zum Bedauern des Teams wurde das Recovery Fallschirmsystem nicht ausgelöst, wodurch die Rakete leider ungebremst auf den Boden aufprallte und in ihre Einzelteile zersprang. Trotzdem konnte AVES bei seinem ersten Flug überzeugen und gewann den Technical Award für die beste technische Dokumentation. 

Bestens vorbereitet mit Würth Material

Wir haben Stefan Weiss vom Aerospace Team Graz zum Interview gebeten, um Einblick zu erhalten, wie und wo mit Würth Werkzeug und Material gearbeitet wird.

Was war für euch das nützlichste Werkzeug von Würth für den Bau der Rakete?

„Für den Bau unserer Rakete waren alle Würth Werkzeuge von Messwerkzeug über Schutzausrüstung bis hin zu elektrischen Maschinen und Handwerkzeug eine große Hilfe und haben dazu beigetragen unsere Ziele zu erreichen.

Würth Produkte im Einsatz für die Raketenwissenschaft.

Essenziell zum Befestigen unseres Teststandes sind die Ratschenzurrgurte, die sich in der Anwendung als besonders stabil herausgestellt haben. Am Teststand wird der Raketenantrieb eingespannt und während des Abbrennens der Schub, der Druck und die Temperatur gemessen, um die Berechnungen und Simulationen zu verifizieren.“

Geben Halt: Die Ratschenzurrgurte beim Raketen-Teststand.

Was hat euch bei der Nutzung dieses Werkzeugs besonders gefallen?

„Aktiv aufgefallen ist uns, dass alle Produkte sehr stabil und ergonomisch ausgeführt sind, sodass das Anwenden richtig Spaß macht.“

Können sich Mitglieder aus dem Team vorstellen, in Zukunft einen Beruf in der Luft- und Raumfahrt auszuüben?

„Unsere Mitglieder vereint vor allem das Interesse an der Luft- und Raumfahrt. Somit können sich die meisten auch eine Zukunft im Aerospace Sektor vorstellen. Wir sind schon voller Neugier, wohin sich die Alumni des Aerospace Team Graz entwickeln.“

Was war bisher der größte Erfolg des Vereins? 

„Neben der Gründung unseres jungen Vereins können wir unserer Rakete AVES als großen Erfolg verbuchen. Diese haben wir innerhalb von vier Monaten vom Konzept bis auf die Startrampe (Launch Rail) der European Rocketry Challenge gebracht. Besonders stolz sind wir dabei auf den Technical Award für die beste technische Dokumentation. Möglich war dieser Erfolg durch den unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder und unserer Sponsoren.“

Ambitionierte Ziele für ein motiviertes Team

Das ASTG Team bereitet sich für die nächste European Rocketry Challenge vor.

In diesem Jahr wird das ASTG bei der EuRoC 2022 teilnehmen und mit der Rakete AVES II an den Start gehen. AVES II ist die Weiterentwicklung der vorherigen Rakete und wird mit einer Länge von 3,5 m, einem Durchmesser von 150 mm und einem Gewicht von 33 kg eine Nutzlast von vier kg auf eine Flughöhe von drei Kilometern befördert werden. Mit dem selbst entwickelten Feststoffraketenantrieb geht das Team im Oktober 2022 an den Start.

Das gesamte Würth Team wünscht viel Erfolg bei der EuRoC 2022 und wird die Bewerbe mit voller Spannung mitverfolgen.

Für 2023 ist bereits geplant, dass ein Hybridtriebwerk für die darauffolgende Rakete entwickelt werden soll. Zusätzlich wird auf ein gewichtsoptimiertes Gesamtsystem viel Wert gelegt.

Raketenfans finden weitere Informationen auf der Website des Aerospace Team Graz oder der European Rocketry Challenge. Warum Nachwuchsförderung für Würth eine Herzensangelegenheit ist, kann man hier nachlesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert