Ob im Bad, an der Fassade oder beim Innenausbau – Dichtstoffe gehören für Profis einfach zum Standard-Repertoire. Doch bei der riesigen Auswahl an Produkten kann es schnell unübersichtlich werden. Da hilft es, einen guten Überblick zu behalten.
Geschätzte Lesedauer: 10 minutes
In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, welche Dichtstoffarten es gibt, wofür sie jeweils am besten geeignet sind – und wie Sie mit unserem Dichtstoff-Finder ruckzuck das passende Produkt finden. Aber spulen wir kurz zurück:
Was sind Dichtstoffe eigentlich – und wofür braucht man sie?
Dichtstoffe sind unverzichtbare Helfer im Handwerk, wenn es darum geht, Fugen, Ritzen und Übergänge zuverlässig und dauerhaft abzudichten. Ihre Hauptaufgabe? Egal ob Luft, Wasser, Staub oder andere ungebetene Gäste – mit dem richtigen Material bleibt, was draußen bleiben soll, auch wirklich draußen.

Typische Eigenschaften von Dichtstoffen:
- Konsistenz: Zähflüssig bis pastös – für präzises Auftragen
- Flexibilität: Bleibt nach dem Aushärten elastisch und gleicht Bewegungen aus
- Stabilität: Hält zuverlässig dicht – auch auf Dauer
Klingt gut? Dann schauen wir uns gleich die gängigsten Arten an.
Die gängigsten Arten von Dichtstoffen
Wenn’s hart auf hart kommt, ist Silikon der zuverlässige Partner auf der Baustelle. Es bleibt flexibel, wo andere längst aufgeben – und trotzt Wind, Wetter, Wasser und Chemikalien. Kein Wunder, dass Silikondichtstoffe in vielen Bereichen unentbehrlich sind.
Silikon – der Allrounder für alles, was dicht sein muss
Vorteile von Silikon:
- Hohe Elastizität und Flexibilität – ideal für Dehnungsfugen
- Wasserfest & UV-beständig – für Innen- und Außenbereiche
- Hitzebeständig & chemikalienresistent – auch bei Extrembedingungen zuverlässig
- Langlebig & pflegeleicht – einmal gemacht, lange Ruhe
Typische Einsatzgebiete:
- Bad & Sanitär: Fugen an Badewannen, Waschbecken, Duschen, Toiletten
- Küche: Übergänge zwischen Spüle, Arbeitsfläche und Wand
- Außenbereiche: Fensterrahmen, Fassaden, witterungsanfällige Stellen
- Glasbau: Abdichtung von Glasflächen und Fensterverglasungen
Anwendungshinweis:
Die Fuge muss sauber, trocken und fettfrei sein. Tragen Sie den Dichtstoff gleichmäßig auf und glätten Sie ihn mit einem Fugenglätter. Nun heißt es: Geduld – je nach Produkt dauert die Aushärtung 24 bis 48 Stunden.
Spezial-Silikon für besondere Einsätze:
- Sanitärsilikon: Beste Haftung auf Glas, Fliesen, Emaille und Aluminium – ganz ohne Primer
- Hochtemperatursilikon: Für Fugen mit starker Wärmebelastung (von -50 bis +250 °C)
- Natursteindichtstoff: Verträglich mit Naturstein, auch im lebensmittelnahen Bereich einsetzbar

Acryl – wenn’s innen sauber & streichfähig sein soll

Acrylatdichtstoffe (kurz: Acryl) sind wasserbasiert, leicht zu verarbeiten und überstreichbar – ideal, wenn später noch Farbe ins Spiel kommt. Zwar nicht so elastisch wie Silikon, aber günstiger und ideal für ruhende Fugen im Innenbereich.
Vorteile von Acryl:
- Überstreichbar – perfekt für Malerarbeiten
- Einfach anzuwenden & zu glätten
- In der Regel preisgünstiger als Silikon
- Gute Haftung auf porösen Untergründen wie Putz oder Beton
Typische Einsatzgebiete:
- Wände & Decken: Übergänge und Fugen
- Türen & Fenster: Risse und Spalten ohne große Bewegung
- Trockenbau: Anschlussfugen zwischen Gipskarton und Mauerwerk
- Malerarbeiten: Lässt sich einfach überstreichen
Wichtig beim Verarbeiten:
Acryl ist weniger flexibel – bitte nicht in Dehnungsfugen oder Feuchträumen verwenden. Die Fugen müssen sauber und trocken sein, die Aushärtung dauert in der Regel mehrere Stunden.
Spezial-Acryl für besondere Anwendungen:
- Riss- und Putzacryl: Für Reparaturen in Struktur- und Reibeputzen, innen wie außen
- Parkett-Acryl: Für die Abdichtung von Parkettfugen
- Weichmacherfreier Acryldichtstoff: Spannungsrissfrei abdichten – mit Hinterfüllmaterial besonders langlebig
Silikon vs. Acryl – Welcher Dichtstoff kann was?
Eigenschaft | Silikon | Acryl |
Elastizität | Sehr flexibel – ideal für Dehnungsfugen | Weniger elastisch – für ruhende Fugen geeignet |
Feuchtigkeitsbeständigkeit | Hervorragend – perfekt für Nassbereiche | Nur für trockene Innenräume geeignet |
Überstreichbarkeit | Nicht überstreichbar | Problemlos überstreichbar – ideal für Malerarbeiten |
Witterungsbeständigkeit | Sehr gut – auch für außen | Eher für Innenbereiche geeignet |
Preis | Hochwertig, meist etwas teurer | Günstiger – besonders für einfache Anwendungen |
Wichtige Tipps für die richtige Wahl & Anwendung
- Einsatzort: Silikon für feuchte oder stark beanspruchte Bereiche; Acryl für trockene Innenräume
- Materialverträglichkeit: Silikon für glatte Flächen wie Glas und Fliesen; Acryl für poröse Untergründe
- Fugenbewegung: Dehnungsfugen = Silikon; ruhende Fugen = Acryl
- Pflege & Haltbarkeit: Fugen während der Aushärtung vor Feuchtigkeit schützen; Silikonfugen im Bad regelmäßig reinigen
So gelingt die perfekte Fuge – Schritt für Schritt
1. Vorbereitung ist alles

- Fuge reinigen – sauber, trocken und fettfrei
- Bei Bedarf Primer auftragen (z.B. bei saugenden Untergründen)
- Abkleben mit Malerkrepp für saubere Kanten
- Fugendimension beachten
- Mit Hinterfüllmaterial aus PE die Dreipunkt-Haftung vermeiden
2. Auftragen – gleichmäßig und sauber
Sie benötigen:
So geht’s:
- Mit gleichmäßigem Druck den Dichtstoff in einem Zug in die Fuge einbringen.
- Direkt danach mit Fugenglätter abziehen – solange die Masse noch frisch ist.


Tipp: Ein Dichtstoffglättemittel auf der Oberfläche verhindert das Kleben am Glättwerkzeug und die Dichtstoffoberfläche wird dadurch geschmeidiger und härtet schneller aus.
Wichtig: Kreppband gleich nach dem Glätten abziehen, solange alles noch feucht ist!
3. Und danach? Sauber nachbearbeiten und reinigen!
Je nach Material geht’s ans Feintuning:
Bei Silikon:
- Kleine Korrekturen? Mit Glättemittel kein Problem.
- Unerwünschte Kleckse lassen sich (solange noch frisch) mit speziellem Silikonreiniger abwischen.
Bei Acryl:
Einfach mit einem feuchten Tuch oder Schwamm reinigen – funktioniert wunderbar, solange es nicht ausgehärtet ist.

4. Wenn’s mal daneben geht – entfernen statt ärgern!
Frisch verschmiert?
Dichtstoff schon hart geworden?
- Silikonentferner macht den Dichtstoff weich – mit etwas Geduld kann er dann entfernt werden.
- Oder Sie greifen zum Cutter oder zur Spachtel – aber bitte mit Gefühl, damit der Untergrund heil bleibt.
- Bei Acryl tun es auch Schwämme mit rauer Seite, wenn die Oberfläche das verträgt.
5. Bonus-Tipps für ein starkes Finish

- Temperatur im Blick behalten: Silikon fühlt sich bei 5 – 40 °C am wohlsten. Zu heiß oder zu kalt? Dann lieber verschieben.
- Geduld zahlt sich aus: Erst nach vollständiger Aushärtung (meist 24 – 48 Stunden) belasten oder reinigen.
- Pflege nicht vergessen: Auch schimmelresistentes Silikon freut sich über regelmäßige Reinigung – so bleiben die Fugen länger schön.
Verträglichkeit beim Verarbeiten – darauf sollten Sie achten
Nicht jeder Dichtstoff verträgt sich mit jedem Untergrund. Prüfen Sie vorab, ob das Material für Ihren Einsatz geeignet ist – insbesondere bei empfindlichen Oberflächen wie Naturstein, lackierten Metallen oder bestimmten Kunststoffen. Für solche Fälle gibt es spezielle Varianten wie natursteinverträgliches Silikon oder weichmacherfreie Acrylatdichtstoffe. Auch der Einsatz eines Primers kann helfen, die Haftung auf schwierigen oder porösen Untergründen zu verbessern.
Und nicht vergessen: Immer einen Blick ins Produktdatenblatt werfen – dort finden Sie alle Infos zur Verträglichkeit, Verarbeitung und Vorbereitung. Lieber einmal mehr prüfen als später mühsam nachbessern!

Der richtige Dichtstoff macht den Unterschied – und der Finder hilft mit

Die Wahl des passenden Dichtstoffes ist entscheidend für den langfristigen Erfolg Ihres Projektes. Mit unserem Dichtstoff-Finder und dem umfassenden Sortiment an hochwertigen Produkten bieten wir Ihnen die optimale Unterstützung für jede Abdichtungsaufgabe.
Achten Sie bei der Auswahl auf die technischen Eigenschaften, die Qualitätsmerkmale und die ökologischen Aspekte der Produkte.
Und vergessen Sie nicht: Die richtige Verarbeitung ist ebenso wichtig wie die Qualität des Dichtstoffes selbst!
Unser Dichtstoff-Finder: Schnell zum passenden Produkt
Um Ihnen die Auswahl des richtigen Dichtstoffes zu erleichtern, haben wir einen praktischen Dichtstoff-Finder entwickelt. Dieses Tool hilft Ihnen, schnell und unkompliziert den optimalen Dichtstoff für Ihre spezifische Anwendung zu finden.
So funktioniert unser Dichtstoff-Finder:
- Wählen Sie die Materialien, die verbunden oder abgedichtet werden sollen.
- Spezifizieren Sie die technischen Anforderungen (Temperaturbeständigkeit, Elastizität, etc.).
- Wählen Sie den Einsatzbereich aus (innen/außen, Feuchtraum, etc.).
- Der Finder präsentiert Ihnen passende Produkte aus unserem Sortiment.
Unser breites Sortiment

Wir bieten ein umfassendes Sortiment an Dichtstoffen für alle Anwendungsbereiche:
- Silikondichtstoffe in verschiedenen Farben und Ausführungen
- Butylkleber und -dichtstoffe für spezielle Anwendungen
- Spezialprodukte für extreme Belastungen
Alle Produkte sind in verschiedenen Farben erhältlich, um für jede Anwendung die passende ästhetische Lösung zu bieten.
Auch ökologisch eine saubere Sache
Nachhaltigkeit gewinnt im Handwerk zunehmend an Bedeutung – schließlich wollen wir unseren Planeten nicht nur abdichten, sondern auch bewahren. Aus diesem Grund haben wir umwelt- und gesundheitsschonende Produkte im Angebot: lösemittelfrei, emissionsarm und selbst für sensible Bereiche geeignet. So können Sie Ihre Arbeit nicht nur fachgerecht ausführen, sondern gleichzeitig mit reinem Gewissen. Denn letztendlich zählt nicht nur das Resultat, sondern auch wie man es erreicht.