Spindschränke mit integrierter Ladefunktion, für sichere Lagerung von Akkus

Brandschutz: Wann Batterien und Akkus in Sicherheitsschränken lagern?

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Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie Ihre Batterien und Akkus in einem Sicherheitsschrank lagern sollten? Schließlich hört man immer wieder von Fällen, bei denen Brände durch die falsche Lagerung von Akkus entstehen. Und ist der Schaden erst passiert, geht es meist ins Geld oder vielleicht sogar in die persönliche Haftung. Um Schäden zu vermeiden, bekommen Sie hier einen Überblick, welche Batterien es gibt und Sie erfahren, ob es einen Unterschied zwischen Batterien und Akkus gibt. Außerdem verraten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag, wann die Anschaffung eines Sicherheitsschranks zur Lagerung von Batterien sinnvoll ist.

Welche Batterien gibt es? Und sind alle gleich gefährlich?

Batterien, oder genauer gesagt Primärzellen, unterscheiden sich in Größe und Bauweise, aber auch in den unterschiedlichen Materialien ihrer Zusammensetzung, wodurch sie unterschiedliche Nennspannungen und Kapazitäten aufweisen. Das heißt, je nach Anforderung wird eine andere Batterie benötigt. Die meisten Batterietypen haben eine (für den Menschen ungefährliche) Spannung von 1,5 V pro Zelle. Es gibt jedoch auch Batterien, die sich aus mehreren Zellen zusammensetzen und eine höhere Spannung aufweisen.

Gefährlich, oder gar tödlich, können Wechselspannungen von 30 V bis 1000 V (dann spricht man von HV = Hochvolt) werden. Bei Gleichspannungen ist eine Körpereinwirkung ab 60 V gefährlich für den Menschen, ab 1500 V und mehr bewegt man sich im Hochvolt-Bereich.

Eine der heutzutage am häufigsten verwendeten Batterien sind Lithium-Ionen-Batterien (Li-Io) beziehungsweise -Akkus. Aufgrund der hohen Energiedichte von Lithium (ein hochreaktives Metall) sind Lithium-Batterien hocheffiziente Energiespeicher, die für vielfältige Einsatzbereiche geeignet sind. Damit verbunden ist allerdings auch ein erhöhtes Brandrisiko. Lithium ist leicht entzündlich und reagiert auf Feuchtigkeit, womit Wasser als Löschmittel nicht geeignet ist.

Energieintensive Geräte, wie Mobiltelefone, Laptops, Werkzeuge, Lampen und Messgeräte, enthalten oft Lithium-Batterien. Besonders aktuell (u.a. für Fahrzeughersteller, Kfz-Werkstätten, E-Tankstellen, Ladestationen, Parkhäuser, Waschanlagen, Abschlepper, Entsorgungsdienste oder Lackierbetriebe) ist der Einsatz in batterieelektrischen und Hybridfahrzeugen, sogenannten E-Autos, E-Rollern, E-Fahrrädern usw. Die Hochvoltbatterie (derzeit oft mit Lithium-Ionen-Akkus) ist in Kombination mit dem Elektromotor eine der Schlüsselkomponenten des Elektro- und Hybridfahrzeugbaus.

Sprich, bei E-Antrieben bewegt man sich jedenfalls im Hochvolt-Bereich, was eine besondere Gefährdung mit sich bringt und damit eine entsprechende Sicherheitsunterweisung oder sogar Ausbildung zum Bedienen oder Reparieren der Fahrzeuge notwendig macht.

Gibt es einen Unterschied zwischen Batterien und Akkus?

Batterien können nach ihrer Entladung nicht wieder aufgeladen werden. Akkus, auch Sekundärbatterien genannt, sind wiederaufladbare Batterien. Demzufolge sind Akkus auch Batterien.

Und wann ist die Anschaffung eines Sicherheitsschrankes sinnvoll?

Die Anschaffung eines Sicherheitsschrankes ist dann sinnvoll, wenn Sie Wert auf Sicherheit legen und einen geprüften und zertifizierten Rundumschutz, inklusive jährlicher Überprüfung, wünschen.

Eines vorweg: Für die Lagerung, das Laden und Betreiben von Lithium-Batterien gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, jedoch Vorgaben und Empfehlungen (etwa von manchen Versicherungen). Die konkrete Gefährdung hängt vor allem von der Lagermenge, dem Batterietyp und der Batteriestärke ab.

Grundsätzlich sollen Batterien an einem gut belüfteten, kühlen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung und mit Schutz vor Feuchtigkeit (idealerweise mit Warnzeichen) gelagert werden. Eine Lagerung in einem eigenen Brandabschnitt bzw. brandschutztechnisch abgetrennten Bereich ist von Vorteil. Dafür gibt es beispielsweise spezielle Sicherheitsschränke zum Lagern sowie darüber hinaus auch zum Laden von Lithium-Ionen-Batterien.

Für Sozialräume gibt es spezielle Spindschränke mit integrierter Ladefunktion. Diese Fächerschränke wurden vor allem für die Lagerung und Ladung von E-Bike-Akkus entwickelt. Akkus können dort über Nacht oder während Arbeits-, Pausen- oder Wartezeiten sicher geschützt aufbewahrt und zugleich aufgeladen werden. Fragen Sie einfach die Würth Betriebseinrichtungsspezialisten danach und lassen Sie sich individuell für Ihren Betrieb beraten!

Weitere Empfehlungen für die Lagerung von Lithium-Batterien sind, einen Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien einzuhalten (mindestens 2,5 m), ebenso zu entzündbaren, oxidierenden oder giftigen Chemikalien. Auch vor Heizkörpern soll keinesfalls eine Lagerung erfolgen. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, kann man offene Pole schützen oder abkleben. Wird ein batteriebetriebenes Gerät längere Zeit nicht verwendet, sollten die Batterien geladen und möglichst aus dem Gerät entfernt werden. Besonders wichtig sind auch Brandmelder in den Lagerbereichen sowie die Standortangabe der Lagerorte im Brandschutzplan.

Sie lagern auch Chemikalien, wie Desinfektionsmittel, Spraydosen, Lacke, etc. in ihrem Betrieb? Oder andere Gefahrgüter, wie Druckgaspackungen oder Gasflaschen? Hier finden Sie eine Übersicht über alle unsere Lagerschränke für besonderes Lagergut.

Sie sind bereits Besitzer:in eines Sicherheitsschranks? Kennen Sie all Ihre Verpflichtungen als Besitzer eines Sicherheitsschranks? Hier geht’s zum Blog-Artikel…

Alles rund um die Gefahrgutlagerung sowie den Kontakt zu unseren Betriebseinrichtungs-Spezialisten finden sie hier

Quellen:
AUVA Merkblatt M 480 „Sicherer Umgang mit Lithium-Batterien – Grundlagen, Anwendungen, Einsatzgebiete“ (auva.at)
WKO Merkblatt zum Umgang mit Lithiumbatterien – Gefahren, Handhabung und Lagerung von Li-Metall- sowie Li-Ionen-Batterien
ÖAS Österreichische ArbeitnehmerInnenschutzstrategie 2013-2020 – Arbeitsschutz in Kfz-Werkstätten – Leitfaden für die Arbeitsplatzevaluierung
Wn-technical training GmbH – HV-1 plus Sicherheitsunterweisung (nach OVE-Richtlinie R19 neu)

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