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Damit Feuchtigkeit nicht unkontrolliert in die Konstruktion gelangen kann, wird zwischen Raum und Konstruktion eine diffusionsfähige Ebene eingearbeitet – die Dampfbremse.
Warum das so wichtig ist, haben wir in dem Beitrag „Wie Sie verhindern, dass Feuchtigkeit in die Gebäudekonstruktion gelangt“ festgehalten. Nun zeigen wir Ihnen, was Sie unbedingt über die Dampfbremse wissen sollten:
Punkt 1: Wozu eine Dampfbremse gebraucht wird
Die Dampfbremse verhindert das unkontrollierte Ausbreiten von Feuchtigkeit (auch Diffundieren genannt) aus der warmen Innenraumluft in die Wärmedämmung eines Gebäudes. Dadurch ist sichergestellt, dass sich in der Konstruktion kein Kondenswasser bildet, das Schäden an der Gebäudekonstruktion verursachen würde.
Punkt 2: Warum es wichtig ist, eine feuchtevariable Dampfbremse zu verwenden
Außentemperatur und Innenraumluft haben nicht viel gemeinsam. Im Winter, wenn die Feuchtigkeit und die Raumtemperatur drinnen höher sind als draußen, ist es wichtig, dass das Material diffusionsdichter ist, um einen hohen Feuchteschutz zu gewährleisten. Im Sommer hingegen sollte das Material diffusionsoffener sein für eine optimale Austrocknung.
–> Feuchtevariable Dampfbremsen bieten somit immer maximalen Schutz vor Bauschäden!
Punkt 3: Welche Rolle der sd-Wert spielt
Der sd-Wert ist die Angabe der diffusions-äquivalenten Luftschichtdicke. Er entspricht der Dicke einer ruhenden Luftschicht (in Meter), die dem Wasserdampf den gleichen Widerstand entgegenbringt, wie das zu vergleichende Bauteil (z. B. Folien).
Das bedeuten die sd-Werte:
- Bei einem sd-Wert kleiner als 0,3m spricht man von „diffusionsoffen“ (meist bei Dachunterspannbahnen).
- Zwischen 0,3m und 1500m: Dampfbremse
- Ab 1500m praktisch dampfdicht (umgangssprachlich Dampfsperre)
Ein hoher sd-Wert, z. B. 100 m, bedeutet, dass weniger Feuchte von innen in die Konstruktion gelangt. Umgekehrt kann aber auch weniger Feuchte wieder in Richtung Innenraum ausdiffundieren, was zu Bauschäden führt, wenn Feuchtigkeit durch Leckagen eingedrungen ist. Dampfbremsen mit niedrigeren sd-Werten verkleinern dieses Risiko.
Wichtig: INNEN DICHTER ALS AUSSEN!
Als Faustregel gilt: Der sd-Wert der inneren Folie sollte ca. das 10- fache der äußeren Folie betragen, um die optimale Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
Punkt 4: Wie Sie Schäden in der Konstruktion verhindern
Viele Faktoren spielen eine Rolle, wenn es tatsächlich zu Bauschäden wie Schimmelbildung kommt. Lesen Sie Details dazu in diesem Beitrag: „Wie Sie verhindern, dass Feuchtigkeit in die Gebäudekonstruktion gelangt“
Dennoch gibt es einige Punkte, die jedenfalls berücksichtigt werden sollten und wir daher auch an dieser Stelle anführen möchten:
- Planung und Ausführung von bauphysikalisch korrekten Wandaufbauten (Berechnungsmöglichkeit mit dem Berechnungs-Tool „P:roof“) oder Referenzaufbauten auf der Serviceseite der Holzforschung Austria
- Verwendung von systemgeprüften und aufeinander abgestimmten Materialien
- Sorgfältige Verarbeitung, spezielles Augenmerk auf Überlappungen, Durchdringungen und Anschlüsse an angrenzende Bauteile – damit kann schädigende Konvektion (= Feuchte-Eintrag durch Leckagen) weitgehend vermieden werden.
Punkt 5: Was für die Dampfbremse WÜTOP Thermo Vario SD von Würth spricht
Die WÜTOP® Thermo Vario SD ist eine diffusionsfähige, feuchtevariable und luftdichte Dampfbremse. Ihre zwei Lagen bestehen aus feuchtevariablem Polyamid und einem stabilisierendem Polyestervlies. Das Polyamid passt den Diffusionswiderstand an die Luftfeuchtigkeit der jeweiligen Jahreszeit an. Das Polyestervlies ist ausgesprochen witterungsbeständig, bis zu 100 Grad Celsius temperaturbeständig und weist gegenüber herkömmlichen Polypropylenbahnen eine höhere UV-Resistenz auf. Die WÜTOP Vario-Dampfbremsen sind robust, reißfest und ermöglichen eine schnelle und einfache Verlegung.
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